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Waldorf Abmahnung für „Red Cliff“ und „Milk“

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Die Constantin Film lässt nun durch die Kanzlei Waldorf auch nicht in Deutschland produzierte Filme wie „Red Cliff“ und „Milk“ abmahnen. An dieser Stelle soll auf die Rechtsgrundlage der Abmahnungen nicht weiter eingegangen werden, interessant ist es aber, die Entwicklung zu beobachten. Während zunächst vornehmlich deutsche Produktionen abgemahnt wurden, wie der „Baader Meinhof Komplex“, „Männersache“, „Maria Ihm schmeckts nicht“, „Wickie und die starken Männer“ sind nun vornehmlich auch die oben genannte Produktionen auf der Überwachungsliste der Rechteinhaber gelandet. Offenbar ist die Constantin Film Verleih mit den Erfolgen der Kanzlei Waldorf sehr zufrieden. Insbesondere der Film „Wickie und die starken Männer“ soll, anders als zuvor üblich, nicht während des Kinostarts im Internet als „Vorabversion“ veröffentlicht worden sein. Ob hier wirklich Prävention gegriffen hat, vermag ich nicht zu beurteilen, festzuhalten bleibt aber, dass nun immer mehr Werke im Internet sehr stark überwacht werden. Aus Sicht der Rechteinhaber ist dies sicher zu begrüßen, vielleicht auch als die einzige Möglichkeit, um weiterhin Kultur zu produzieren. Allerdings hat diese breite Überwachung auch ihre Nachteile. Ähnlich wie der Hamburger „Kiez“ uninteressant ist, wenn er nur aus bekannten Burger Ketten, Coffee shops und Überwachungskameras besteht, verliert auch das Internet bei einer Totalüberwachung seinen Reiz.

Es ist richtig und wichtig, dass sich die Künstler und die Kulturschaffenden dagegen wehren, dass ihre Werke im Internet verbreitet werden, und es ist auch nicht Aufgabe der Künstler, mit Ihrer Arbeit die Aufrechterhaltung des Internets als Abenteuerspielplatz zu subventionieren. Ebenfalls halte ich es für ausgeschlossen, dass die Nutzer von Tauschbörsen morgen darauf verzichten, wenn die Verfolgung eingestellt wird. Und doch sei die leise Sorge mitgeteilt, dass das Internet einen Teil seiner „Identität“ verliert. Wenn Eltern die Internettätigkeit ihrer Kinder peinlichst überwachen müssen, um nicht mehrere hunderte Euro wegen der Störerhaftung zu riskieren, und wenn jeder Schritt der Internetnutzer verfolgt wird und Verstöße sogar viel einfacher festgestellt werden können als in der echten Welt, verliert das Internet eben auch seine Faszination.

Ihr

Dr. Alexander Wachs

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